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Unsere Geschichte - Als der Bulli in den Norden kam

07.06.2017

Treuer Wegbegleiter, Flower-Power-Mobil oder „Lastesel des Wirtschaftswunders“: Der VW-Bulli ver- bindet Generationen auf der ganzen Welt. 2017 feiert der Kleinbus „Made in Niedersachsen“ seinen 70. Geburtstag. Der Film aus der Reihe „Unsere Geschichte“ dokumentiert die Entwicklung vom im- provisierten Hubwagen zu einem unverwechselbaren Stück deutscher Zeitgeschichte mit spektaku- lären Kameraluftaufnahmen, exklusiven Archivbildern und emotionalen Zeitzeugenberichten.

„Es gibt kein Auto, mit dem so viele Straßen der Welt befahren wurden, wie mit dem VW-Bus“, schwärmt der erfahrende Globetrotter Dieter Kreutzkamp aus Bad Münder bei Hannover. Gemeinsam mit seiner Frau Juliana hat er auf drei Weltreisen und unzähligen Roadtrips mehr als eine halbe Millionen Kilo- meter hinter sich gebracht. Die Entdeckerlust erwacht 1972: Das junge Paar steigt aus dem bürgerlichen Leben aus und fährt über den Nahen Osten auf dem „Hippie Trail“ hinaus in die weite Welt. Ihr Zuhause für die ersten Jahre: ein siegellackroter T1 mit dem Namen Methusalem. „Unser Bulli war der Schlüssel für dieses Abenteuer“, erinnert sich Dieter Kreutzkamp.

Die Geschichte des VW-Busses beginnt 1947: Bei einer Besichtigung des Käfer-Werks in Wolfsburg in- spiziert der niederländische Autohändler Ben Pon einen improvisierten Hubwagen, den die Arbeiter ausschließlich für den werksinternen Transport schwerer Lasten nutzten. Der Kaufmann erkennt eine Marktlücke und fertigt eine Skizze an, aus der wenig später der weltweit erste Bulli entsteht. Eine Re- volution in der Automobilbranche. Anfang der 1950er-Jahre wird der T1 schließlich zum Symbol des deutschen Wirtschaftswunders. Thomas Schwark, Direktor des Historischen Museums Hannover, sagt: „Der Bulli war ein wichtiger Begleiter der jungen Bundesrepublik.“ Ob Handwerker oder Gemüsehänd- ler – in Nachkriegsdeutschland werden Transporter gebraucht.

Heute ist der Bulli Kult. Er steht für Freiheit, Gemeinschaft und Lebensfreude. Auf dem Midsummer Bulli Festival auf Fehmarn feiert die VW-Bus-Szene ihren Lieblingstransporter. Mehr als 1.000 Fahrzeu- ge rollen hier im „Konvoi der guten Laune“ über die Insel. Mittendrin sind Susanne Schmechel und Ralf Fahr mit ihrem knallgrünen T2-Bus. Die Pfälzer sind mehr als 800 Kilometer in den Norden gefahren, um auf Fehmarn dabei zu sein. Die Mischung aus Sonne, Meer und einer Prise Woodstock hat rund 40.000 Besucher angelockt. Highlight ist neben dem Konvoi auch der Bulli-Schönheitswettbewerbs. Die Königsdisziplin: der Preis für den schönsten Hippie-Bus.

Ob Wohnzimmer, Transporter oder Surfer-Mobil – der Bulli ist eines der vielseitigsten Fahrzeuge aller Zeiten. Als ein “Kind des Nordens” startet er vor 70 Jahren von Wolfsburg aus seinen Siegeszug um die ganze Welt. Seine Bilanz: Sechs Generationen, zwölf Millionen verkaufte Fahrzeuge. Der Kasten auf Rädern gehört zum kollektiven Gedächnis der Bundesrepublik. „Als der Bulli in den Norden kam“ läuft am 07. Juni 2017 um 21:00 Uhr im NDR Fernsehen.